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Foto: privat

GENERALI MÜNCHEN MARATHON 2023

Die Vorbereitung

Die Idee, in München zu laufen, kam bei mir im Juni auf, als ich in einem Prospekt sah, dass der Lauf im Olympiastadion startet und endet. Das Stadion hat auf mich schon immer einen besonderen Reiz ausgeübt. Weil ich mir nicht sicher war, ob ich das Training packe, meldete ich mich erst zwei Wochen vor dem Lauf an, am letzten möglichen Tag der regulären Anmeldung. Ich lief in der Vorbereitung lediglich dreimal die Woche, zu unseren normalen Trainingszeiten. Während der Woche lief ich von zu Hause aus los, um ein paar zusätzliche Kilometer zu bekommen. Sonntags trainierte ich schon vor dem regulären Training und hatte dann bei den langen Einheiten morgens um halb neun schon 20 Kilometer absolviert. Kurz nach der Anmeldung erwische mich dann noch eine Erkältung, die das ganze Projekt noch in Frage stellte. Die Erkältung ging dann ein paar Tage vor dem Lauf weg, hat mich aber meine Letzten Trainingseinheiten gekostet.

Der Lauf

Insgesamt waren 3275 Marathon-Läufer und 876 -Läuferinnen am Start. Dazu kamen die 642 Marathon-Staffeln sowie die 7277 Halbmarathon-Läufer und -Läuferinnen. Eine 10km-Strecke gab es auch, aber mit geringerer Beteiligung. Die Strecke war flach. Es gab nur eine nennenswerte Steigung, direkt nach dem HM-Punkt. Verpflegungsstationen gab es ausgiebig, auch mit Bananen und Iso-Getränk.

Nach dem Frühstück mit den üblichen Honigbroten ging es dann schon zeitig ins Stadion. Es waren auffallend viele junge Sportler am Start. Über die Hälfte war jünger als 40 Jahre, in Berlin dagegen war die stärkste Altersklasse die AK40. Die jungen Läufer munitionierten durchweg kräftig mit Gel auf, oft in speziellen Gürteln. Wird man wohl für Spitzenzeiten brauchen, dachte ich mir. Ich ließ mir erklären: Das erste ab 15km, dann 18km usw., ab 30km dann die mit Koffein. Schnell kaufte ich mir vor dem Start noch ein Gel von Powerbar, um mich zu beruhigen.

 

                              Grafik: Erst ab der AK55 steigen die Zeiten signifikant an. Das ist typisch für auch andere Läufe.

 

                                      Die Strecke: Schwabing, östliche Stadtteile und Stadtmitte

 

Um 9:00 Uhr war der Start der ersten Gruppe. Ich war in Gruppe C und startete um 9:20 Uhr. Es ging in Richtung Süden über die Ludwigstraße, Odeonsplatz, Königsplatz, dann wieder in Richtung Norden. Es lief gut, es machte Spaß. Ich hängte mich an ein junges Paar, das so mein Wunschtempo lief, dachte ich. Bei KM10 war dann der Eingang zum Englischen Garten. Ich schaute auf die Uhr: 56 Minuten. Ich war erschrocken, das war für mich viel zu schnell. Ich lief etwas langsamer. Aber ich spielte doch mit dem Gedanken, nicht zu stark zu reduzieren, um doch eine Zeit von 4:15 Stunden oder sogar etwas schneller zu erreichen. Das stellte sich als Fehler heraus. Bis zum Halbmarathon-Punkt am Ausgang des Englischen Gartens lief es noch gut, aber dann merkte ich, wie die Kräfte schon nachließen und wurde kontinuierlich, wenn auch in kleinen Schritten, langsamer. Es ging nun in den Münchener Osten, durch die Stadtteile Bogenhausen und Berg-am-Laim. Ich kämpfte tapfer, außer den schwindenden Kräften hatte ich keine Probleme. Die Muskulatur hielt gut durch. Dann ging es den Nockherberg hinab. Nun folgten die letzten 8 km. Es ging über das Glockenbachviertel, den Viktualienmarkt, Marienplatz, wieder den Odeonsplatz, weiter nordwärts über die Ludwigstraße, durch Schwabing bis zum Olympiastadion. Eine sehr schöne Strecke mit vielen Zuschauern, besonders an den zentralen Plätzen. Nervig waren die vielen Wendungen in der Strecke und der unebene Straßenbelag, weil das weiter an den Kräften zehrte. Ab KM 35 war ich mir aber sicher, dass ich die letzten km auch weiterlaufen konnte, wenn auch mit nochmals reduziertem Tempo. Die letzte Verpflegungsstation war bei KM 36. Nach dem kurzen Halt war es sehr schwer, wieder in den Lauf zu kommen. Als ich das KM-40-Schild sah, wähnte ich mich schon im Ziel. Aber das waren die längsten 2,2 km, die ich bisher gelaufen war. Bewegend war der Zieleinlauf durch das Marathontor in den Innenraum des Olympiastadions. Das Ziel war dann gleich bei der Hälfte der Laufbahn. Die Uhr zeigt 4:43 h, aber ich war ja ca. 20 Minuten nach der ersten Gruppe gestartet, wodurch sich eine Zeit von 4:24:23 Stunden ergab. Das war sechs Minten langsamer als in Berlin 2022. Als persönliche Zielzeit gebe ich für mich generell die Zeit des mittleren Läufers meiner Altersklasse aus. Von 118 Sportlern in der AK landete ich auf Platz 70, das Ziel wurde also knapp verfehlt. Berücksichtigt man hier aber das stark reduzierte Training, so kann ich doch recht zufrieden sein. Die Verpflegung nach dem Ziel war auf dem Spielfeld. Das war besonders toll und mit ein Grund, warum ich in München gestartet bin. Ein tolles Gefühl, auf diesem Rasen zu stehen. Es gab guten Kuchen, Bier und jede Menge Obst. Ich ließ es mir gutgehen und tauschte Erfahrungen mit anderen Teilnehmern aus. Abends ging es dann schon mit dem Zug wieder nach Hause.

Fazit

Der München Marathon ist durchaus zu empfehlen und ich würde ihn wieder laufen. Man sieht alle Sehenswürdigkeiten. Besonders schön ist auch der Englische Garten mit dem Chinesischen Turm. Und der Zieleinlauf im Olympiastadion ist einmalig. Allerdings ist der hohe Preis von 130 Euro für Spätanmelder doch recht hoch. Und nicht zu vergessen: Beim nächsten Mal dem Plan folgen und langsamer loslaufen, am besten einem Zugläufer folgen!

Und der nächste Lauf? Salzburg, Metropol, Berlin oder wieder München? Mal sehen 😊. 

 

Joachim

18. FunRun Nürnberg am 15.06.2023

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Der Fun Run gehört seit vielen Jahren zum festen Bestandteil unserer jährlichen Laufevents. Durch die günstige Lage im Südwestpark in Nürnberg und durch die Startzeit donnerstagabends ist er eine willkommene Abwechselung für unser Lauftraining. Zudem im Südwestpark im Rahmen des Laufevents auch das gut besuchte Sommerfest stattfindet, mit toller Musik und vielen Leckereien. Das passte dieses Jahr vorzüglich, weil an diesem Donnerstag ja auch noch unser monatlicher Stammtisch stattfand.

War da noch was vor dem Sommerfest? Ach ja, das Laufen 😊 und vor allem natürlich das obligatorische Gruppenfoto.

In diesem Jahr waren wir auch wieder stark vertreten, mit 11 Läuferinnen und Läufern über 9,9 km und einer Walkerin über 6 km. Das Wetter war optimal, trocken, bei etwas über 20°C. Zwei Läufer waren verhindert, anstelle von Gerhard lief Holger und anstelle von Sandra war Anke am Start. Die Strecke verlief dieses Jahr aufgrund der U-Bahn Baustelle in Altenberg anders. Nach einer 1-km-Runde durch den Südwestpark ging es direkt am Kanal entlang in Richtung Osten. Nach gut 3 km erreichten wir die Schleuse Eibach. Hier ging es über den Kanal und auf der anderen Seite weiter in Richtung Hafen. Bei der Schiffsanlegestelle war dann der Wendepunkt. Auf der gleichen Strecke ging es dann zurück. Wir befürchteten, dass dieser Streckenverlauf zu Problemen führen könnte, weil es doch an der ein oder anderen Stelle durch den „Gegenverkehr“ ganz schön eng werden könnte. Wie sich zeigte, waren diese Befürchtungen unbegründet. Es war ausreichend Platz vorhanden. Zudem konnte man den Speed der schnellen Läufer beim Entgegenkommen bewundern. Unser Chef Dirk hat uns gezeigt, was er draufhat und lief von uns als Erster schon nach 52:04 Minuten durch das Ziel. Gut drei Minuten später folgten wir dann im engen Abstand. Die letzten 4 km rannte ich gemeinsam mit Steffen, wodurch wir beide eine gute Zeit erreichten. Versorgungsstationen waren ausreichend vorhanden, die erste schon nach 3 km. Ich nutzte, wie üblich bei den kurzen Distanzen, keine. Insgesamt war die Strecke durch die lediglich zwei kurzen Anstiege sehr schnell.

Der gesamte Höhenunterschied betrug lediglich 30 m. Aber das Halbmarathon-Training für den Trollinger Lauf in Heilbronn zeigte auch noch seine Wirkung.

Renate ist neu in unserer Walking Gruppe und absolvierte gleich ihren ersten Wettkampf in respektabler Zeit.

 

 

Am Ziel erwartete uns die gewohnt gute Verpflegung des FunRun mit vielen Getränken und Obst, bis es dann schließlich zum ersehnten Sommerfest ging. Hier warteten auch schon viele Mitglieder unseres Lauftreffs auf uns, so dass es in großer Runde ein geselliger Abend wurde, mit guter musikalischer Unterhaltung des Sommerfestes. Nicht nur wir, sondern auch unser Stammtisch-Sparschwein, um dessen Wohlergehen sich Sigi vorzüglich kümmert, wurde wieder kräftig gefüttert. So freuen wir uns schon auf unser nächstes Laufevent, vielleicht der Seenland-Marathon in Pleinfeld am Brombachsee?   

 

Joachim

Fotos: privat

Ergebnisse 9,9 km Laufen

Ergebnis 6 km NW

„Tief im Westen, wo die Sonne verstaubt, ist es besser, viel besser als man glaubt…“

 

Auch wenn Herbert Grönemeyer mit diesen Zeilen zu seinem Loblied auf Bochum, der „Blume im Revier“ ansetzt, lässt sich das eins zu eins auf eine Stadt von der Größe Nürnbergs, noch tiefer im Westen anwenden.

„Duisburg? Wie kommst du denn auf Duisburg? Duisburg ist keine schöne Stadt. Du könntest doch auch in München laufen….“ So in etwa klang das jedes Mal, wenn ich von meinem Plan, beim 40. Rhein Ruhr Marathon anzutreten, erzählte. Ehrlich gesagt, hatte ich von der Veranstaltung zwar schon gehört oder gelesen, aber wirklich auf dem Schirm hatte ich sie nicht.

Nachdem die Veranstalter des Metropol Marathon Fürth letztes Jahr begeistert damit geworben hatten, die Strecke 2023 von Fürth nach Nürnberg verlaufen zu lassen, stand für viele von uns fest, am 25. Juni beim Heim-Marathon, sozusagen vor der eigenen Haustür zu starten. Umso größer war die Enttäuschung, als der Lauf vergangenen Herbst unvermittelt auf das Jahr 2024 verschoben wurde.

Was nun? Für mich war eigentlich sofort klar, wenn nicht hier, dann woanders, aber dann mit Übernachtung und etwas weiter weg und mal ganz was Neues. Und im Juni sollte es sein, meiner Lieblings-Wettkampfzeit.

Kurz liebäugelte ich mit Stockholm, verwarf den Gedanken schließlich aber doch zugunsten eines Marathons in der Heimat. Viele interessante Angebote konnte ich nicht finden, ehrlich gesagt war der Rhein Ruhr Marathon der einzige, der mir etwas sagte.

Dessen Website überzeugte mich dann immer mehr. Duisburg, das fühlte sich gut an, noch dazu am Ende der Pfingstferien, sodass ich bereits am Freitag anreisen konnte – perfekt.

Kurz vor Jahresende meldete ich noch zum vergünstigten Preis und ein paar Tage später machte ich Nägel mit Köpfen, was Hotel und Zug betraf.

Rhein Ruhr Marathon, ich war bereit. Fehlte nur noch eine Kleinigkeit - die Vorbereitung.

Um es mal ganz kurz zusammenzufassen, der Trainingsplan, den ich mir in zwei Stunden mühevoller Arbeit optimal auf mich zuschnitt, war spitze – die Umsetzung eher suboptimal.

Doch, es hätte wirklich super laufen können…..wären da nicht diverse Infekte und andere Probleme gewesen, die in schöner Regelmäßigkeit Löcher in die Vorbereitung rissen. Aber was soll`s, Mut zur Lücke! Mentale Stärke ist eh viel wichtiger und die hatte ich.

Voller Vorfreude stieg ich am 9. Juni in Nürnberg in den vollklimatisierten ICE und ca. viereinhalb Stunden später am Bahnhof Duisburg wieder aus. Damit hatte ich nicht gerechnet: Das letzte Mal gegen eine Wand aus tropischer Hitze war ich in Miami gelaufen, als ich den Flughafen verlassen hatte und auf die Straße getreten war. Das hier war vergleichbar, wenn auch nicht ganz so heiß wie in Florida. Willkommen im westdeutschen Frühsommer, nur gut, dass ich den größten Teil der Vorbereitung im lausig kalten Winter und Frühjahr absolviert hatte. Ich war begeistert, endlich Wärme! Ich liebe Sommerläufe.

Das Intercity-Hotel am Bahnhofsvorplatz lag optimal und war eine gute Wahl, das Zimmer schön und top schallisoliert. Bei einem Satz hätte ich allerdings stutzig werden sollen. „Die Klimaanlage im ganzen Hotel funktioniert leider nicht.“ Was mich zunächst nicht wirklich beeindruckte, sollte mich in den kommenden drei Nächten allerdings um den Schlaf bringen. 28°C am Abend – draußen wie gefühlt drinnen auch. Eine bessere Vorbereitung auf einen Hitze-Marathon ging ja schon fast gar nicht mehr.

So verbrachte ich Freitag und Samstag die meiste Zeit mit Sightseeing, Einholung von Informationen und Abholung der Startunterlagen, Hauptsache an der frischen Luft. Schatten und Wind machten die Temperaturen absolut erträglich.

Ich suchte und fand viele schöne Ecken in dieser Stadt, von der manch ein Einheimischer selbst sagt: „Das ist keine schöne Stadt. Da kann man nichts anschauen, da gibt es nichts.“ Liebe Duisburger, keine falsche Bescheidenheit und keine Komplexe. Um es noch einmal mit Herbie zu sagen „Wer wohnt schon in Düsseldorf!“

Mit Angelika aus Meiderich holte ich die Startunterlagen, von einem jungen Mann ließ ich mir die S-Bahn-Anfahrt erklären und ein Paar neue Laufschuhe gönnte ich mir auch noch.

Was konnte jetzt noch schiefgehen? Ich fand es am späten Samstagnachmittag heraus. Rückenschmerzen im Lendenwirbelbereich, die stetig zunahmen – so was braucht kein Läufer vor dem Wettkampf.

 

Der nächste Morgen brachte leider keine Verbesserung. Da ich sowieso nicht mehr schlafen konnte, packte ich im Zeitlupentempo – bloß keine falsche Bewegung und ja nicht bücken – meine Tasche, frühstückte und bearbeitete alle schmerzenden Stellen mit meiner Faszien-Kugel und ein paar Dehnübungen, mäßig erfolgreich. Um kurz nach halb sieben marschierte ich zur S-Bahn, wo ich auf dem Bahnsteig Jan traf. Er wollte seinen ersten Halbmarathon laufen. Mit ihm verbrachte ich die Zeit bis zur Startaufstellung, so verging die Warterei wie im Flug. Mit meiner Kugel an einen Baum gelehnt, versuchte ich noch mal ein paar feste Stellen im Rücken zu lösen. Schon vor dem Start aufzugeben und gar nicht erst anzutreten, war keine Option. Ich wollte das Finisher-Shirt und die Rose im Ziel, also musste ich auch starten, Rücken hin oder her. Angelika traf ich bei der Startaufstellung wieder. Sie lief heuer erstmals nur die halbe Distanz und machte sich ein paar Gedanken wegen der Hitze. Einig waren wir uns trotzdem, aufgeben ist nicht.

Die Startaufstellung war – wie alles andere auch – absolut tiefenentspannt. Keine Hektik, keine nervösen oder unfreundlichen Menschen, alle gut drauf. Startblöcke oder seitliche Absperrungen im Bereich vor der Startlinie gab es nicht, die Zugläufer standen locker und unsortiert mitten unter den Teilnehmern. So dicht gedrängt war das Feld der ca. 900 Starter auch nicht.

Die Kruppstraße lag noch im Schatten. Damit aber wirklich keiner schon vor dem Rennen an Dehydrierung zu Grunde ging, befand sich die erste Versorgungsstelle bereits hier. Eine nette Dame verteilte Wasserbecher an die Wartenden und wir nahmen dankbar an.

Der Startschuss fiel pünktlich um halb neun.

Ich lief los und wartete auf die Rückenschmerzen. Siehe da, sie blieben aus. Das ging ja schon mal wirklich gut los. Trotzdem wollte ich auf Nummer sicher gehen und es die ersten 20km ruhiger angehen lassen, nicht dass ich am Schluss doch noch aussteigen musste.

So viel Vernunft traut man mir gar nicht zu, ich selber auch nicht, aber manchmal ist sie eben doch vorhanden, wenn auch nur rudimentär. Ich reihte mich eine Weile in der Truppe um den 3:45er Zugläufer ein, was einem sehr lockeren Tempo entsprach. Nach drei Kilometern war es dann auch schon wieder vorbei mit der Vernunft, mir wurde es zu langsam. Ich legte ein bisschen an Tempo zu und pendelte mich ein gutes Stück vor dem Pacemaker ein. So lief es die nächsten fünf Kilometer locker und schmerzfrei weiter und ich stellte mich auf einen Wettkampf mit dem Fokus auf Rhythmus, Tempo (erst mal nicht zu schnell, ich bin ja vernünftig) und dem zunehmenden Kampf mit mir selbst ein.

Jedoch – Duisburg ist ein Dorf. „Hab` ich Ihnen gestern das mit der S-Bahn erklärt?“

Ich schaute zur Seite und tatsächlich, da lief der junge Mann vom Vortag. Kurze Begrüßung, gleich mal das unpassende „Sie“ abgeschafft und was dann kam, war mein erster Marathon zu zweit, absolut spontan, aber jede Minute wert. Wie sonst hätte ich so viel über die Stadtteile Duisburgs erfahren, über die sanierungsbedürftigen Brücken, v.a. die „Brücke der Solidarität“. Mirko lief seinen ersten Marathon und wollte unter vier Stunden, am liebsten aber unter 3:45 Stunden bleiben. Das passte doch. Ich erzählte ihm vom Marathon, von meinem Rücken, von den schönen Ecken, die ich in den letzten zwei Tagen schon entdecken durfte und Mirko gab mir sein Wissen zu seiner Heimatstadt weiter. Ich bewunderte die vielen baumgesäumten Straßen, deren Schatten bei Temperaturen über 30°C sehr willkommen war. Bei jedem Kilometer stellten wir zeitgleich fest, dass das KM-Schild gut 200m zu spät dran war. Wir nutzten jede, wirklich jede Gartendusche und jeden Wasserschlauch, die uns von den fürsorglichen Anwohnern bereitgestellt wurden. Irgendwann war ich so nass, als wäre ich in den Rhein gefallen. Tempomäßig passten wir uns aneinander an und waren auf dem Weg zu einer Zeit unter 3:40 Stunden. Im Süden der Stadt, bei KM 34 warteten Mirkos Nachbarn, Freunde und Familie, das brachte noch einmal richtig Stimmung, die ich mitgenießen konnte. Ich lief mein Tempo gleichmäßig weiter, auch wenn Mirko voller Enthusiasmus erst mal ein bisschen anzog. Kurz darauf liefen wir wieder Seite an Seite. Hatte ich meinen ersten Hänger schon auf KM 20 gehabt (trotz Schokomüsli-Frühstück hatte ich relativ schnell wieder Hunger), überraschte mich Mirko ca. 6km vor dem Ziel mit den Worten „Ich mach langsamer. Viel Erfolg!“ Ja wie jetzt? Dabei sah das bei ihm die ganze Zeit absolut locker und entspannt aus. Wahnsinn! Nun waren wir schon so weit zusammen gekommen, da würden wir ja wohl auch gemeinsam das Ziel erreichen. Ich nahm ein bisschen raus und diesmal zog ich ihn mit. Das klappte. Auf dem letzten Kilometer, als meine Beine langsam zumachten, konnten wir wieder anziehen.

Die Schauinsland-Reisen-Arena, die Heimat des MSV Duisburg, war bereits in Sichtweite und beflügelte noch einmal. Ich würde die verdammte Rose und mein Finisher-Shirt bekommen. Wenn der Rücken jetzt schlappmachte, war es auch schon egal.

Mirko setzte im Stadion noch zu einem Schlussspurt an, was ihn 10 Sekunden unter die 3:40 Stunden drückte. Ich lief einfach nur ins Ziel und lag zuletzt 3 Sekunden drüber.

Yes, geschafft!! Was waren wir für ein tolles Team. Mit Medaille um den Hals und Rose in der Hand ging es in den Verpflegungsbereich. Und wen traf ich kurz darauf wieder? Jan. Er hatte seinen Halbmarathon unter 1:45 Stunden geschafft und war megahappy. Außerdem freute er sich riesig für mich, dass ich schmerzfrei hatte durchlaufen können.

Nachdem ich mich von den Jungs verabschiedet hatte, wartete ich noch im Ziel auf Angelika, die wir auf den letzten Kilometern bereits überholt hatten. Wir freuten uns miteinander, dass wir beide gut angekommen waren.

Nun war es Zeit für das Finisher-Shirt, dunkelblau mit weißem Aufdruck, sehr schick.

Nachdem ich festgestellt hatte, dass die Zeit für einen 2. Platz in der AK gereicht hatte, nahm ich im Ehrungszelt meinen Pokal in Empfang und suchte mir als Geschenk ein Handtuch aus. So bepackt machte ich ein paar Fotos vor der Selfie-Wand und schleppte mich zum Aushang der Ergebnislisten – wo gerade Martha und Carmen ihre HM-Zeiten nachschlugen. Gemeinsam verfolgten wir den Zieleinlauf der Spät-Finisher von der Tribüne aus und genossen die Stimmung. Die Mädels boten mir an, mich zur S-Bahn-Haltestelle zu fahren, was ich gerne annahm. Das Angebot eines netten älteren Herrn, „Soll ich Sie runtertragen?“, lehnte ich jedoch dankend ab und nahm die Treppe.

Martha fuhr mich schließlich gleich bis zum Hotel. Was für ein Service! Danke Mädels!

Eigentlich wollte ich nach dem Duschen endlichl los, was essen. In der Lobby traf ich jedoch auf Wolfgang, der ebenfalls den Marathon gelaufen war. Da gab es so viel zu bequatschen, dass ich erst eine Stunde später zu einem Spargel-Lachs-Gratin kam.

Egal, in meinem Zimmer ließ es sich eh nicht aushalten, da saß ich lieber länger im Freien bei einem lauen Lüftchen.

Der nächste Tag bot keine Überraschung, mein Rücken hatte mir den Marathon doch übel genommen und war – oh Wunder – nicht besser geworden. Ich konnte mich eigentlich nicht mehr bewegen. Hinsetzen, aufstehen, drehen, gehen – das waren alles keine guten Ideen. Mit Wolfgangs Faszien-Massage-Pistole versuchte ich noch, was zu retten. Ich bilde mir ein, es war ein bisschen besser.

Danke, Wolfgang für die Erste Hilfe!

Um kurz nach eins bestieg ich schließlich den ICE Richtung Heimat. Ein unbeschreiblich schönes, abwechslungsreiches Wochenende mit einem sportlichen Highlight ging zu Ende. Wen interessierten da noch Schmerzen oder tropische Hotelzimmer.

So wie es war, war es genau mein Ding.

„Duisburg? Wie kommst du denn auf Duisburg?“ Wer dabei war, weiß, warum.

Elke

Duisburg - eine Sportstadt mit Herz!

Um alle Vorurteile von der hässlichen grauen Industriestadt zu widerlegen, habe ich ein bisschen genauer hingeschaut und die schönsten Ecken festgehalten.

Neben "Lieber am Pool" und "Gerhard auf See" gab es auch so klangvolle Team-Namen wie "Die wilde Hilde" oder "Die flotte Inge".

40. Rhein Ruhr Marathon - ich war dabei!

Wer glaubt, dass ich lediglich zum Sightseeing in Duisburg war, täuscht sich. Mein sportliches Highlight habe ich natürlich nicht aus den Augen verloren.

Es war einfach nur toll!

Fotos und Videos: privat

Ergebnis Marathon

21. Heilbronner Trollinger Marathon am 07.05.2023

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Zum ersten Mal in diesem Frühling meinte es der Wettergott richtig gut mit uns und verwöhnte uns von Samstag bis Sonntagabend mit strahlend blauem Himmel, jeder Menge Sonnenschein sowie frühsommerlichen Temperaturen. Ein Traum - wenn man nicht laufen will. Für die Party nach dem Wettkampf dafür umso schöner, man musste also nur die richtigen Prioritäten setzen. 

Wie es uns bei unserem Jahresevent-Wochenende in Heilbronn vor, während und nach dem Laufen ergangen ist, könnt ihr unten in einem Erfahrungsbericht von Joachim nachlesen.

So viel sei auf jeden Fall gesagt: Ein rundum gelungenes, wunderschönes und von allen Seiten hervorragend organisiertes Wochen-ende liegt hinter uns und schreit nach einer baldigen Neuauflage. 

Schee war`s!!!

 

Elke 

Jahresevent 2023 – Der Trollinger Marathon in Heilbronn am 07. Mai 2023

Die Vorbereitung

„Na, was machen wir dann jetzt?“, fragten wir uns, als wir erfuhren, dass unser traditioneller Metropolmarathon in Fürth dieses Jahr aufgrund des zeitgleichen Kirchentages nicht stattfinden würde. Schnell gab es den ersten Vorschlag: „Lass uns doch nach Heilbronn fahren, der Trollinger Marathon ist super!“ Und so kam es dann auch. Mit insgesamt 29 Personen reisten wir nach Heilbronn, davon

14 Halbmarathonis, 4 Läuferinnen und Läufer für die 10-km-Distanz, 7 Walkerinnen und Walker auch für die 10-km-Distanz sowie vier Begleiter. Aber vorher wurde natürlich ordentlich trainiert. Gerhard stellte uns mit all seiner Erfahrung einen achtwöchigen Trainingsplan zusammen, darunter auch einige 20-km-Läufe. Steffen nahm für uns alle die Anmeldung vor.

Dafür ganz herzlichen Dank! 

 

Vor dem Lauf

Weil es sich hier auch gleichzeitig um unser Jahresevent handelte, kam der gesellschaftliche und kulinarische Teil auch nicht zu kurz. Hier gilt besonderer Dank unserem Lauftreffleiter Dirk, der hierfür die gesamte Organisation übernahm. So reisten wir schon am Tag vor dem Lauf an und stiegen im Hotel Ibis ab. Dirk und Sandra hatten schon für uns die Starterbeutel abgeholt, welche außerordent-lich gut gefüllt waren. Neben dem Trollinger T-Shirt waren Laufsocken und eine Flache Trollinger Rotwein enthalten.

Zum letzten Auftanken mit Kohlehydraten ging es dann in die nahegelegene L´Osteria, direkt am schönen Neckar. Wer es nicht so mit Nudeln hatte, konnte auch wagenradgroße Pizzen verdrücken. Für 22:00 Uhr wurde Bettruhe verordnet, um auf den Punkt für den Lauf fit zu sein. Aber da haben wohl einige nicht so richtig zugehört 😊

Der Lauf

Am Morgen war es schon sehr warm. Um 9:00 Uhr marschierten wir gemeinsam zum Start ins Frankenstadion. Als Erstes starteten um 10:00 Uhr die Halbmarathon-Läuferinnen und -Läufer, danach die 10-km-Läuferinnen und -Läufer, gefolgt von den Walkerinnen und Walkern. Beim HM starteten insgesamt 2275 Sportler, wodurch der Start in mehrere Gruppen aufgeteilt wurde, die ca. 5 Minuten zeitlich versetzt starteten. Unsere schnellen Damen, Elke und Kim, starteten in der zweiten Gruppe.

Die HM-Strecke führte zunächst zur Götzenturmbrücke, dort über den Neckar und entlang des rechten Flussufers in den Stadtteil Sontheim. Hinter Flein bei KM 9 kam ein Anstieg von ca. 100 Höhenmetern zum höchsten Punkt der Strecke, dem Haigern bei Talheim. Dieser Anstieg hatte es in sich und führte uns an unsere Grenzen, insbesondere auch wegen der für uns ungewohnt hohen Temperatur von über 20°C. Das steilste Stück gingen viele, ich konnte durchlaufen, wenn auch langsamer. Das war zugleich aber auch der schönste Teil der Strecke. Für die Strapazen des Anstieges wurden wir durch eine sehr schöne Natur in den Weinbergen entschädigt. Genauso steil wie der Anstieg war nun das Gefälle. Ich beschleunigte, um die am Anstieg verlorene Zeit etwas einzuholen. Nun ging es in Richtung Norden weiter. Über Talheim, Horkheim und Böckingen ging es zurück.

Die Strecke war besonders in den Ortschaften mit zahlreichen Zuschauern gesäumt, welche die Läuferinnen und Läufer bei dem für Zuschauer guten Wetter anfeuerten. Zudem spielten viele Musikgruppen. Zum Schluss war noch eine schier nicht endende Gerade zu bewältigen, unterbrochen von zwei Anstiegen, bevor es zum Zieleinlauf ins Frankenstadion ging. Auf den letzten Kilometern waren besonders viele Zuschauer am Straßenrand. Auf der Strecke waren ausreichend Verpflegungsstationen vorhanden, ab KM 10 nutzte ich alle. Bei KM 15 nahm ich Gel und Koffein zu mir, was merklich half, die letzten Kilometer gut zu überstehen und noch etwas zu beschleunigen. So kam ich nach 2:05 h gut ins Ziel. Die HM-Strecke hat eine kumulierte Höhe von 140 m. Wer eine persönliche Bestzeit laufen will, ist hier am falschen Ort.

 

Unsere ersten Plätze belegten unsere schnellen Damen. Elke kam nach 1:51 h ins Ziel. Sie nutzte den Lauf als lockere Vorbereitung für ihren Rhein-Ruhr-Marathon im Juni. Es folgte Kim mit einer großartigen Zeit von 1:57 h. Danach kam Ruth mit genau 2:00 h ins Ziel. Damit belegte Ruth den ersten Platz in ihrer Altersklasse! Dazu unsere allerherzlichsten Glückwünsche. Kurz darauf lief Holger nach 2:01 h durch das Ziel. Heidi belegte mit 2:38 h den dritten Platz in der Altersklasse. Bei den 10-km-Läufern erreichte Georg nach sagenhaften 46 Minuten das Ziel und belegte damit den sechsten Platz in seiner Altersklasse, vor Dirk mit 57 Minuten. Unsere Walker schnitten auch sehr gut ab. Uli, Doris und Anne kamen nach 1:34 h zeitgleich ins Ziel.

Besonders zu erwähnen ist, dass durch die gute Vorbereitung alle Läuferinnen und Läufer gut ins Ziel gekommen sind.

Nach dem Lauf

Im Ziel warteten wir auf unsere Mitstreiter und verpflegten uns dann zunächst ordentlich. Aufgrund der Hitze waren wir ganz schön ausgetrocknet. Nachdem wir durchgeschnauft hatten, gingen wir zu unserem Treffpunkt in der unmittelbaren Nähe des Stadions. Dirk hatte auf dem Rasen schon einen Pavillon aufgebaut und für Getränke und Knabbereien gesorgt. Zudem gab es ja auch noch den Trollinger Wein aus unserem Starterpaket, den wir uns schmecken ließen. Hier verbrachten wir dann den Nachmittag in geselliger Runde, was gerade der besondere Reiz an solchen Gemeinschaftsevents ist.

In der Besenwirtschaft

Für den Abend hatte Dirk sich was Besonderes einfallen lassen. Wir gingen gemeinsam in die Besenwirtschaft Able. Hier gab es deftige Hausmannskost, Bratwürstchen mit Kraut und Kartoffelsalat. Die Würstchen waren in Schweineschmalz gebraten, wie Fachkundige schnell herausfanden. Dazu gab es noch Frikadellen, Salzfleisch und natürlich den leckeren Wein der Winzerfamilie. An diesem Abend hatten wir wie zuvor viel Spaß und unterhielten uns prächtig.

So ist ein tolles Jahresevent zu Ende gegangen, an das wir uns bestimmt noch lange gerne erinnern.

Nochmals herzlichen Dank an Dirk und Sandra für die tolle Organisation!

 

Joachim

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Dirk und Sandra leisten am Samstag Vorarbeit und organisieren für alle die Startunterlagen.

Dickes Dankeschön!!

Unterwegs . . .
Gipfelfoto

Es darf gefeiert werden, zuerst in unserer privaten Partylounge im Grünen (danke, Dirk, für Organisation und Aufbau) und abschließend im Weingut Able. 

Fotos und Videos: privat

Ergebnisse HM

Ergebnisse 10 km Laufen

Ergebnisse 10 km NW

3. Zirndorfer Spendenlauf "ChaRUNity" am 23.04.2023

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Fotos: privat

Unseren Auftakt in die neue Wettkampfsaison bildete auch in diesem Jahr der Zirndorfer Spendenlauf "ChaRUNity", dessen Erlös wie bei den vergangenen beiden Auflagen der Elterninitiative krebskranker Kinder zugutekommt. 

Im Gegensatz zur Eventpremiere 2020, wo wir noch eine kleine Truppe Walkerinnen und Walker ins Rennen schickten, beteiligten sich dieses Jahr aus unseren Reihen ausnahmslos Läuferinnen und Läufer, welche die ca. 9,9 km lange Strecke in Angriff nahmen. 

Alle waren mit Spaß dabei und kamen verletzungsfrei und gut gelaunt ins Ziel.

Herzlichen Glückwunsch!!

Elke

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